Das Besondere an Andrew McAfees und Erik Brynjolfssons Buch Machine, Platform, Crowd: Harnessing Our Digital Future ist, dass es viele bekannte Fakten rund um das Thema Digitalisierung miteinander verbindet. Und das nicht im Sinne eines Erstauntseins, sondern indem die Autoren unaufgeregt und sachlich viele kleine Verknüpfungen zu einem dichteren Netz zusammenbringen. Dadurch wird unsere Zukunft verstehbarer und in Bezug auf die digitale technologische Entwicklung auch vorhersehbarer.
Machine, Platform, Crowd vs. Mind, Product, Core
Das Buch ist in drei große Kapitel gegliedert, die jeweils einen der Begriffe Machine, Platform, Crowd aus dem Buchtitel aufgreifen und diesen dann mit einem Kontrapunkt diskutieren:
- “Mind & Machine“ – Wie können wir eine neue Partnerschaft zwischen Künstlicher Intelligenz und unserem menschlichen Denken eingehen, ohne uns auf falsche Wettspiele einzulassen, die wir als Menschen gegenüber den Maschinen in Zukunft sicherlich verlieren?
- “Product & Platform“ – Wie aus physischen Produkten in Zukunft Plattform-Geschäftsmodelle werden und wie sich der Shift von Offline zu Online/ O2O langsam aber sicher von der Konsum- in die Geschäftswelt hineinfrisst und eine Schneise der Verwüstung hinterlässt.
- “Core & Crowd“ – Hier geht es um das Funktionieren von Märkten, heute vor allem zentral organisiert. Und in Zukunft werden erfolgreiche Markt-Konzepte eine Crowd-Komponente besitzen müssen.
Eine grundlegende Frage, die aus den drei Kapiteln hervorgeht, zeigt die integrativen Aspekte der konzeptionellen Gedanken mit heute schon vorhandenen oder absehbaren Entwicklungen: Wie können wir unsere menschlichen Planungsprozesse mit Künstlicher Intelligenz verknüpfen und neue Arbeitsweisen im Team mit Maschinen entwickeln?
[selectivetweet]Wie läuft in Zukunft die Verknüpfung von Mensch und Maschine?[/selectivetweet]
Kombination aus Mensch- und Maschinenintelligenz
Eins der Kapitel ist den verschieden Feldern der AI gewidmet und erläutert kurz die wesentlichen Unterschiede zwischen Machine Learning, neuronalen Netzwerken und überwachtem Lernen. Daraus ergeben sich aktuelle und zukünftige Einsatzfelder von Robotern. Und man erhält ein Verständnis, wo Maschinen heute schon kreative Prozesse besetzen und wie wir Menschen in Zukunft unsere sozialen Kompetenzen sinnvoll mit Maschinenintelligenz kombinieren können.
Klasse sind die Erklärungen zu den Bündel-Konzepten von virtuellen Diensten mit physischen Produkten, um diese dann in die Plattform-Ökonomie der Grenzkosten-gleich-Null-Welt hinein zu ziehen. Nicht neu, aber einfach toll zu lesen, sind die Erläuterungen zu den Netzwerkeffekten von digitalen Geschäftsmodellen und wie man sie selbst konstruieren kann.
Der letzte Teil über die neuen Marktkonzepte hat es in sich: Blockchain wird als dezentrales Konzept mit vielen Facetten diskutiert. Es werden Ansatzpunkte herausgearbeitet, in welchen Bereichen Marktmodelle am effizientesten sind und wo Unternehmen in Zukunft mit ihren zentralen Machtkonzepten ihre Berechtigung und vor allem ihre besten Wirkbereiche haben.
Basis für eine digitale Zukunft voller Optimismus
Die Autoren Brynjolfsson und McAfee verschaffen uns einen tollen Blick in unsere gerade beginnende digitale Zukunft und die dahinter liegenden Treiber und Konzepte. Wie schon in ihrem Buch The Second Machine Age klingt ihre positive Grundeinstellung durch, sich diese Technologien und Zusammenhänge zunutze zu machen, um unsere Zukunft zu gestalten. Klare Empfehlung!
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Andrew McAfee, Erik Brynjolfsson
Machine, Platform, Crowd: Harnessing Our Digital Future
W W Norton & Co Inc, 416 Seiten, 14,99 Euro
Kindle-Ausgabe 15,99 Euro
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